Kreative Wandgestaltung ist nicht nur ein Trend. Es ist eine Lebenseinstellung. Die Digitalisierung macht das Leben nicht nur schnell und oberflächlich, es nimmt uns auch die optischen Reize durch Überflutung von Informationen und Bilder. Umso wichtiger ist unser individueller Rückzugsort – unser Zuhause. Mit verschiedenen Farbtechniken erreichen sie Ruhezonen und verschiedene Stimmungen in ihren Räumen. Diese Farbtechniken kombinieren Sie mit weiteren farbigen Wänden und erreichen für ihre Räume Tiefe, Lebendigkeit und Ausdruck.
Für alle Farbtechniken werden mehrere Arbeitsschritte benötigt.
Als Untergrund für die Schwammtechnik sind sowohl glatte als auch strukturierte Untergründe geeignet, beispielsweise normale Putze, Raufasertapeten sowie Press-Spanplatten. Löcher und Risse in den Wänden sollten vorher zugespachtelt werden. Glatte ‚Hintergründe erleichtern diese Technik. Wenn die Farbe angetragen ist, dann lässt man sie über Nacht trocknen. Am nächsten Tag wird mit einem Naturschwamm oder Effektschwamm Farbe auf die Wand aufgetragen. Dabei gibt man etwas Farbe auf einen Kunststoffdeckel oder in eine kleine Wanne. Jetzt wird der Schwamm angefeuchtet und in die Farbe getunkt. Mit schwundvollen Bewegungen wischt man die Farbe von rechts nach links. Die Farbe kann auch einfach durch tupfen aufgetragen werden. Am besten arbeitet immer nur eine Person an einer Wand, denn jeder hat seine eigenen Bewegungsmuster. Einzelne Partien können auch mit dem feuchten Schwamm wieder abgewischt und neu bearbeitet werden. Welchen Effekt diese Farbtechnik hat, sieht man sehr gut auf Mustertafeln.
Für die Stupf- oder Tupftechnik können verschiedene Hilfsmittel genommen werden. Egal ob mit einem Stupfring, einer Effektbürste oder einem Lederknäul oder Lederstempel – Die Farbe wird auf die Wände aufgetupft. Für die Vorarbeit sind dieselben Arbeiten nötig, wie bei der Schwammtechnik. Natürlich kann auch mit dem Schwamm getupft werden. Die Effekte sind sehr unterschiedlich und unterscheiden sich nochmal, je nach Wandfarbe.
Einfach aber sehr wirkungsvoll ist das arbeiten mit Effektbürsten. Diese Farbtechnik setzt der Kreativität keine Grenzen. Zu den Vorarbeiten kann man sich wieder an der Sschwammtechnik orientieren. Zu den Effekten mit der Bürste werden die Borstenspitzen in die Farbe getaucht. Jetzt zieht man das gewünschte Muster Rund, gerade, von rechts nach Links oder überkreuz aus trockne erste Farbschicht. Auch Wellen wie im Meer quer über die ganze Wand sind möglich.
Der trendige Loft Look setzt mit einer Betonwand wirkungsvolle Akzente. Farbige Einzelmöbel und alte Möbel bekommen eine neue Optik. Tadao Andō – der japanische Architekt ist der Vorreiter, wenn es um modernen Sichtbeton in Innenräumen geht. Auch für den Betonlook muss die Wände in mehreren Schritten bearbeitet werden.
Die farbige Spachtelmasse wird gleichmäßig wie bei der Marmortechnik dünn mit der venezianischen Glättkelle aufgezogen. Mit dem Stöpsel oder der abgerundeten Spitze der Kelle werden mit einer drehenden Bewegung die Löcher eingedrückt. Anschließend wird die Plastikfolie auf die feuchte Fläche angebracht und mit der Glättkelle leicht angedrückt. Kurz danach kann die Folie wieder abgezogen werden. Wenn die Spachtelmasse angezogen hat, wird mit der venezianischen Glättkelle verdichtet.